Der Jöölboom – Tradition trifft auf Neuinterpretation

Der Jöölboom – Tradition trifft auf Neuinterpretation

Der Jöölboom – der Weihnachtsbaum/Weihnachtsbogen ist eine Eigenheit der nordfriesischen bzw. Sylter Kultur. Seit vielen Jahren bietet unser Kulturausschuss zur Adventszeit stets das Kranzbinden für den Jöölboom an sowie einen Workshop, in dem die klassischen Salzteigfiguren hergestellt werden, die über die Sölring Foriining zum Kauf angeboten werden.

Letztes Jahr ergänzten wir den klassischen Jöölboom mit einer Interpretation des Glaskünstlers Hans-Jürgen Westphal und einer modernen Metallausführung der Künstlerin Sandra Schrade.

Jöölboom Hans-Jürgen Westphal
Jöölboom Metallausführung von Sandra Schrade

Beide Modelle können Sie ab dem 1. Advent wieder mit dem klassischen Jöölboom im Sylt Museum sehen.

Müllboom

In diesem Jahr ergänzen wir das Ensemble mit einem „Müllboom“, der in einem Kooperationsprojekt mit „Bye Bye Plastik“ und Linn Andresen gestaltet wurde. Diese eigenwillige interaktive Interpretation finden Sie ebenfalls zum 1. Advent im Garten vor dem Sylt Museum und wir laden Sie ein, diesen Baum zu schmücken. Dieser Jöölboom soll kein Kunstwerk sein, das im Museum steht.

Müllboom

Er ist vielmehr als interaktive Installation zu verstehen und lädt zum Verändern und Mitwirken ein.
Die Vermüllung der Meere durch Plastik ist ein brisantes Thema. Darauf soll diese Installation aufmerksam machen. Plastikmüll ist vielfältig und reicht von Mikroplastik über zum Beispiel Deckel, Flaschen, Kippen… bis zu Abfällen aus der Fischerei, etwa Netze, Dolly-Ropes oder Fischkisten.

Machen Sie mit!

Deshalb möchten wir dazu auffordern, daran mitzuarbeiten, Meeresmüll zu sammeln und damit den Jöölboom zu „schmücken“. Der Jöölboom soll nie fertig werden und daran erinnern, dass das Meer jeden Tag aufs Neue menschengemachten Plastik-Müll an die Strände spült.

Der Müll-Jöölboom 2025 ist ein gemeinsames Projekt von den Sölring Museen, Bye-Bye Plastik Sylt und Linn Andresen als Künstlerin. Die Herstellung des „Basis“ – Jöölbooms folgte dem Ansatz, im Sinne der „Grauen Energie“ nur Bauteile zu verwenden, die ohnehin schon da waren oder am Strand gefunden wurden.

Suchen Sie eine weitere Interpretation des Jöölbooms?

Vielleicht als Fliese, die in Handarbeit gestaltet wurde? Gemeinsam mit „Sylt Keramik“ haben wir neben unserer Fliesenedition eine Weihnachtsfliese mit dem Jöölboom-Motiv aufgelegt, die ab sofort in unserem Museumsshop, über die Geschäftsstelle und im Westerländer Kaufhaus H.B. Jensen gekauft werden.

Limitiert! Es wurden insgesamt 100 Stück in Handarbeit hergestellt, die zum Preis von je 60 Euro zum Kauf angeboten wird. Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie uns an (info@soelring-foriining.de) oder schauen im Kaufhaus H.B. Jensen vorbei.

„Rummel Rummel Ruttje. Rummelpott und Maskenlauf“ Ausstellung ab 12. Oktober

„Rummel Rummel Ruttje. Rummelpott und Maskenlauf“ Ausstellung ab 12. Oktober

Sonderausstellung „Rummel Rummel Ruttje. Rummelpott und Maskenlauf“

Eine alte norddeutsche und damit auch Sylter Tradition verbirgt sich hinter dem Rummelpottlaufen bzw. Maskenlaufen, das in der lokalen Kultur teils sehr verwurzelt ist. Am Silvesterabend werden bis heute die Türen für die RummelpottläuferInnen geöffnet. Damit wird zugleich einem besonderen Heischebrauch gewürdigt und dieser lebendig gehalten.


© VG Bild-Kunst, Bonn 2025

© Age_Nissen

Allerdings gerät dieser Brauch zunehmend in Vergessenheit. Verkleidet und meist mit Lärminstrumenten ziehen die Verkleideten von Haus zu Haus und Tür zu Tür, um die typischen Rummelpottlieder und Sprüche vorzutragen. Dafür gibt es dann Süßigkeiten und die ein oder andere Münze. Die Erwachsenen bekommen meist einen Schnaps. Bei den Versen kann es sich um überlieferte, meist plattdeutsche Gedichte handeln, aber auch zeitaktuelle und politische Reden.


Die Ausstellung gibt Einblicke in die Alltagskultur des Rummelpottlaufens und zugleich in das graphische Werk des Künstlers Willem Grimm, der sich während seiner Schaffenszeit mit dem Thema der Maskierung und des Rummelpottlaufens auseinandersetzte.


© Archiv Gemeinde Sylt
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025
© Sylt_Museum

Zu den bekanntesten überlieferten Versen zählen die Zeilen:

Rummel, rummel, ruttje,
Kriech ik noch en Futtje?
Kriech ik een, blev ik stohn,
Kriech ik twee, so will ik gohn. Kriech ik dree, so wünsch ik Glück, dat de Osche mit de Posche
dür de Schosteen flüch.
Dat ole Johr, dat nie Johr, sind de Futtjes noch nicht gor, pros Niejohr, pros Niejohr!

Vom 12. Oktober 2025 bis 8. März 2026 im Sylt Museum

Der Ausstellungsflyer als pdf

Ausstellung Emil Nolde. A private collection ab 27. Juli

Ausstellung Emil Nolde. A private collection ab 27. Juli

27. JULI BIS 5. OKTOBER 2025

Einblicke in den unverwechselbaren Stil und die experimentelle Herangehensweise des Malers Emil Nolde

Stimmungsvolle Landschaftsdarstellungen in intensiven Farben, Menschen, die miteinander agieren, Blumen- und Gartenbilder sowie Porträts, religiöse Motive und Darstellungen exotischer, fremdartiger Kulturen prägen die Malerei von Emil Nolde (1867–1956).


»Emil Nolde. A private Collection« präsentiert eine sorgfältige Auswahl von rund 30 Werken aus einer privaten Sammlung, die die Vielfalt und den künstlerischen Reichtum Noldes eindrucksvoll zur Geltung bringen und zugleich die Leidenschaft und das Engagement der Sammler, die sich dem Werk Noldes sehr verbunden fühlen, sichtbar machen.

Nolde gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus. Er war aktives Mitglied der Künst- lergruppe »Die Brücke« (1905–13), allerdings nur für ein Jahr. Besonders seine außergewöhnlichen Blumen- und Gartenbilder sowie seine Druckgrafiken sorgten nicht nur bei den Brücke-Malern für besondere Aufmerksamkeit. Noldes druckgrafisches Werk umfasst 528 Arbeiten, darunter Radierungen, Holzschnitte und Lithografien.

Die hier ausgestellte Privatsammlung verzeichnet gleich mehrere Radierungen mit Motiven aus dem Hamburger Hafen, in denen der Künstler das moderne Zeitalter und die Hafenszenerie eindrucksvoll in die Metallplatte kratzte. Die Folge der Hamburg-Radierungen von 1910 zählt zu den Höhepunkten von Noldes grafischem Werk. Der Künstler experimentierte aber auch mit verschiedenen anderen Drucktechniken. Besonders der Holzschnitt hatte es ihm angetan: Er ermöglichte es ihm, seine charakteristische Farb- und Formensprache in einem neuen Medium zu entfalten und erlaubt eine direkte und spontane Herangehensweise, die Nolde sehr schätzte. Er schnitt die Motive ohne Vorzeichnungen direkt in das Holz, was ihm eine unmittelbare Verbindung zum Werk gab. Diese Technik förderte noch weiter seine Vorliebe für kräftige, expressive Linien und Formen, die in seinen Druckgrafiken besonders deutlich hervortreten.

Nolde sprengte die Grenzen der traditionellen Malerei und wandte sich damit von den Konventionen seiner Zeit ab. Seine Werke sind geprägt von einer tiefen Verbundenheit mit der Natur und einer intensiven Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz. In seinem Gesamt-werk spielt dabei auch die norddeutsche Landschaft eine entscheidende Rolle. Die raue Schönheit Nordfrieslands faszinierte Nolde besonders. Der dramatische Himmel, die wechselnden Lichtverhältnisse und die unberührte Natur der Küste in- spirierten ihn zu zahlreichen Landschaftsgemälden und Aquarellen. Die Weite des Meeres und die charakteris- tischen Dünengebiete boten ihm dabei eine Quelle der Kreativität, die sich in seinen Werken widerspiegelt. Als Nolde sein Atelierhaus in Seebüll im Jahr 1930 umbauen ließ, entfloh er der Unruhe und bezog über die Sommermonate ein Zimmer auf Sylt im Haus Kliffende bei Clara Tiedemann. Die Zeit nutzte er intensiv zum Malen.

Ein besonderes Augenmerk der Ausstellung gilt Noldes Experimentierfreude mit verschiedenen Techniken und Materialien. Sie spiegelt sich etwa in der Verwendung von Aquarellfarben wider, die es ihm ermöglichten, Transparenz und Licht in seinen Arbeiten zu erzeugen und zugleich eine besondere Tiefe und Lebendigkeit zu schaffen, die den Betrachter in eine andere Welt entführt. Auch Werke, die im Zusammenhang mit Noldes Südseereise entstanden, finden sich in der Sammlung wieder. Im Oktober 1913 begab sich Nolde mit seiner Frau Ada auf große Fahrt. Über Sibirien zog es das Paar nach Korea, Japan und China, bis in die Südsee zu den Palauinseln. Seine Reiseeindrücke verarbeitete er in zahlreichen Blättern.

Publikationen

Publikationen

Einige ausgewählte Publikationen. Falls Sie Interesse an weiteren Ausstellungskatalogen haben, melden Sie sich gerne bei uns und schauen sie in unserem Musemsladen vorbei.

Unsere Ausstellungskataloge

Ausstellungskatalog Sylta Dortmund 2024 ISBN 978-3-98741-100-7 | 32,- Euro

Ausstellungskatalog Sylta

SYLTA

Dortmund 2024
ISBN 978-3-98741-100-7
32,- Euro


Ausstellungskatalog Der Zauber Nordfrieslands Husum 2021 ISBN 978-3-86530-260-1 | 14,95 Euro

Ausstellungskatalog

Der Zauber Nordfrieslands
Husum 2021
ISBN 978-3-86530-260-1
14,95 Euro


Ausstellungskatalog

Im Bann der Insel Albert Aereboe

Sylt/Keitum 2018
ISBN 978-3-925735-21-9
14,95 Euro


Ausstellungskatalog

Zwischen Meeresbrandung und Wolkentreiben

Ausstellungskatalog Husum, 2017 ISBN 978-3-86530-235-9 | 14,96 Euro


Ausstellungskatalog

Franz Korwan „Ich gehe schweren Herzens von der Insel“

Husum 2015
ISBN 978-3-925735-19-6
14,90 Euro