Sonderausstellung „Rummel Rummel Ruttje. Rummelpott und Maskenlauf“
Eine alte norddeutsche und damit auch Sylter Tradition verbirgt sich hinter dem Rummelpottlaufen bzw. Maskenlaufen, das in der lokalen Kultur teils sehr verwurzelt ist. Am Silvesterabend werden bis heute die Türen für die RummelpottläuferInnen geöffnet. Damit wird zugleich einem besonderen Heischebrauch gewürdigt und dieser lebendig gehalten.
Allerdings gerät dieser Brauch zunehmend in Vergessenheit. Verkleidet und meist mit Lärminstrumenten ziehen die Verkleideten von Haus zu Haus und Tür zu Tür, um die typischen Rummelpottlieder und Sprüche vorzutragen. Dafür gibt es dann Süßigkeiten und die ein oder andere Münze. Die Erwachsenen bekommen meist einen Schnaps. Bei den Versen kann es sich um überlieferte, meist plattdeutsche Gedichte handeln, aber auch zeitaktuelle und politische Reden.
Die Ausstellung gibt Einblicke in die Alltagskultur des Rummelpottlaufens und zugleich in das graphische Werk des Künstlers Willem Grimm, der sich während seiner Schaffenszeit mit dem Thema der Maskierung und des Rummelpottlaufens auseinandersetzte.
Zu den bekanntesten überlieferten Versen zählen die Zeilen:
Rummel, rummel, ruttje, Kriech ik noch en Futtje? Kriech ik een, blev ik stohn, Kriech ik twee, so will ik gohn. Kriech ik dree, so wünsch ik Glück, dat de Osche mit de Posche dür de Schosteen flüch. Dat ole Johr, dat nie Johr, sind de Futtjes noch nicht gor, pros Niejohr, pros Niejohr!
Vom 12. Oktober 2025 bis 8. März 2026 im Sylt Museum
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Einblicke in den unverwechselbaren Stil und die experimentelle Herangehensweise des Malers Emil Nolde
Stimmungsvolle Landschaftsdarstellungen in intensiven Farben, Menschen, die miteinander agieren, Blumen- und Gartenbilder sowie Porträts, religiöse Motive und Darstellungen exotischer, fremdartiger Kulturen prägen die Malerei von Emil Nolde (1867–1956).
»Emil Nolde. A private Collection« präsentiert eine sorgfältige Auswahl von rund 30 Werken aus einer privaten Sammlung, die die Vielfalt und den künstlerischen Reichtum Noldes eindrucksvoll zur Geltung bringen und zugleich die Leidenschaft und das Engagement der Sammler, die sich dem Werk Noldes sehr verbunden fühlen, sichtbar machen.
Nolde gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus. Er war aktives Mitglied der Künst- lergruppe »Die Brücke« (1905–13), allerdings nur für ein Jahr. Besonders seine außergewöhnlichen Blumen- und Gartenbilder sowie seine Druckgrafiken sorgten nicht nur bei den Brücke-Malern für besondere Aufmerksamkeit. Noldes druckgrafisches Werk umfasst 528 Arbeiten, darunter Radierungen, Holzschnitte und Lithografien.
Die hier ausgestellte Privatsammlung verzeichnet gleich mehrere Radierungen mit Motiven aus dem Hamburger Hafen, in denen der Künstler das moderne Zeitalter und die Hafenszenerie eindrucksvoll in die Metallplatte kratzte. Die Folge der Hamburg-Radierungen von 1910 zählt zu den Höhepunkten von Noldes grafischem Werk. Der Künstler experimentierte aber auch mit verschiedenen anderen Drucktechniken. Besonders der Holzschnitt hatte es ihm angetan: Er ermöglichte es ihm, seine charakteristische Farb- und Formensprache in einem neuen Medium zu entfalten und erlaubt eine direkte und spontane Herangehensweise, die Nolde sehr schätzte. Er schnitt die Motive ohne Vorzeichnungen direkt in das Holz, was ihm eine unmittelbare Verbindung zum Werk gab. Diese Technik förderte noch weiter seine Vorliebe für kräftige, expressive Linien und Formen, die in seinen Druckgrafiken besonders deutlich hervortreten.
Nolde sprengte die Grenzen der traditionellen Malerei und wandte sich damit von den Konventionen seiner Zeit ab. Seine Werke sind geprägt von einer tiefen Verbundenheit mit der Natur und einer intensiven Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz. In seinem Gesamt-werk spielt dabei auch die norddeutsche Landschaft eine entscheidende Rolle. Die raue Schönheit Nordfrieslands faszinierte Nolde besonders. Der dramatische Himmel, die wechselnden Lichtverhältnisse und die unberührte Natur der Küste in- spirierten ihn zu zahlreichen Landschaftsgemälden und Aquarellen. Die Weite des Meeres und die charakteris- tischen Dünengebiete boten ihm dabei eine Quelle der Kreativität, die sich in seinen Werken widerspiegelt. Als Nolde sein Atelierhaus in Seebüll im Jahr 1930 umbauen ließ, entfloh er der Unruhe und bezog über die Sommermonate ein Zimmer auf Sylt im Haus Kliffende bei Clara Tiedemann. Die Zeit nutzte er intensiv zum Malen.
Ein besonderes Augenmerk der Ausstellung gilt Noldes Experimentierfreude mit verschiedenen Techniken und Materialien. Sie spiegelt sich etwa in der Verwendung von Aquarellfarben wider, die es ihm ermöglichten, Transparenz und Licht in seinen Arbeiten zu erzeugen und zugleich eine besondere Tiefe und Lebendigkeit zu schaffen, die den Betrachter in eine andere Welt entführt. Auch Werke, die im Zusammenhang mit Noldes Südseereise entstanden, finden sich in der Sammlung wieder. Im Oktober 1913 begab sich Nolde mit seiner Frau Ada auf große Fahrt. Über Sibirien zog es das Paar nach Korea, Japan und China, bis in die Südsee zu den Palauinseln. Seine Reiseeindrücke verarbeitete er in zahlreichen Blättern.
Einige ausgewählte Publikationen. Falls Sie Interesse an weiteren Ausstellungskatalogen haben, melden Sie sich gerne bei uns und schauen sie in unserem Musemsladen vorbei.
Unsere Ausstellungskataloge
Ausstellungskatalog Sylta
SYLTA
Dortmund 2024 ISBN 978-3-98741-100-7 32,- Euro
Ausstellungskatalog
Der Zauber Nordfrieslands Husum 2021 ISBN 978-3-86530-260-1 14,95 Euro
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