Jetzt im Sommer können die Kinder an den Strand und ihre Burgen aus Sand bauen. Aber auch auf den Gassen traf man sich noch regelmäßig zum Hüpfen, Springen und Quatschen. Aber mit was bzw. mit welchen Dingen jedoch spielten die Sylter Kinder während des Kaiserreiches, der Weimarer Republik und unter der NS-Herrschaft zu Hause? Nur wenige Objekte geben in der Museumssammlung dazu Antworten.
Kaufmannsladen, Puppenstube und Eisenbahn waren sicherlich auch in zahlreichen Sylter Kinderzimmern vorhanden. Aus der Not wurden in den Kriegs- und Nachkriegsjahren auch oft Alltagsobjekte zu faszinierenden Spielsachen umfunktioniert. Neben Stoff-, Holz- und Blechspielzeug befand sich aber auch das Museumsobjekt des Monats, der „Anker Steinbaukasten“ als „weltbekannter Klassiker“ in den Kinderzimmern und heute in der Sammlung der Sölring Museen. Dabei handelt es sich um den Kasten „No. 6A, neu“ der als Ergänzung zum Grundkasten No. 6 aufbaut und somit weitere Möglichkeiten zum Bauen bietet. Und an dieser Stelle beginnt das durchaus komplexe System des Spielens und des Marketings von Friedrich Adolf Richter, der ab 1882 diese Steine produzierte. Erfunden hat er sie nicht, aber er agierte geschickt. Richter kaufte die Erfindung den Brüder Otto und Gustav Lilienthal ab und ließ sich alles patentieren. Erfolgreich baute Richter das Unternehmen auf und lieferte seine Baukästen weltweit an die Kinder des Großbürgertums und eines Tages erfreute sich auch mindestens ein Archsumer Kind über den Steinbaukasten.
Kreativ und pädagogisch wertvolles Spielzeug
Baukästen jeglicher Art hatten unter anderem das Ziel, das Interesse an Berufen wie dem des Architekten oder Ingenieurs zu fördern. Baukästen ermöglichten nicht nur den Nachbau von ganzen Häusern, Fahrzeugen oder Maschinen sondern auch das freie Konstruieren. Ein weiterer Aspekt entwickelte sich im Laufe der Zeit. Waren die ersten Holzbaukästen im 19. Jahrhundert noch ausdrücklich für beide Geschlechter gedacht änderte sich dies jedoch im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Knaben als zukünftige Ingenieure standen nun im Vordergrund. Auch die Steinklötze des „Anker Steinbaukasten“ markieren im weiteren Verlauf diese Entwicklung. In einem Werbeschreiben an seine kleinen Baumeister äußert sich Richter folgend: „Wenn ihr kleine Schwestern habt, dann macht eure Mama darauf aufmerksam, daß in der Richterschen Fabrik Legespiele aus derselben Steinmasse wie die der Anker-Bausteine gefertigt werden. Es sind dies die „Anker-Täfelchen“, die nach dem Urteil angesehener Lehrer das beste und gediegenste Spiel für junge Mädchen sind.“
Die Blütezeit der Metallbaukästen entwickelte sich zwischen den 1920er und 1960er Jahren. Im Kleinen konnten die Knaben zu Hause die vielen neuen Erfindungen wie Kräne und Fahrzeuge der Industrialisierung funktionsfähig nachbauen.
Die Steine von Richter zeichneten sich durch ihre präzise Formgestaltung aus, die nur wenig Abweichung erlaubte. Ausgehend von den reformpädagogischen Ausführungen Friedrich Fröbels entwickelten die Luftfahrtpioniere Brüder Lilienthal aus einer gepressten Masse von Quarzsand, Kalk und Leinölfirnis die Steine, die ein echtes Baugefühl darstellten und den instabilen Holzsteinen um Längen voraus waren. Die Steine gab es in den Farben rot, blau und gelb und in den allen Grundformen und Größen.
Richter als Marketingstratege
Richter setzte sein Produkt werbewirksam ein. Er initiierte eine bis zu diesem Zeit unbekannte Dimension an Anzeigen- und Werbemaßnahmen für seine Kästen. Niemand zuvor verwendete in Deutschland solch großflächig bunte Werbung. Der Konkurrenz gegenüber verstand Richter scheinbar keinen Spaß. Kinder und Erwachsene schwört er auf „das Original“ der Steinbaukästen ein – nur echt mit dem „Anker“ Logo. In seinen Begleitbroschüren zitierte er vermeintliche Leserzuschriften, die sich lobend über die Anker-Kästen äußern. So auch der A. Gilbert aus Stettin, der sich 1896 über den Kauf des Anker Kastens No.15 als Weihnachtsgeschenk für seinen Sohn erfreut. Im Jahr zuvor erwarb er bereits „einen billigen (Concurrenz-) Steinbaukasten […], der aber vollständig wertlos war. Die Steine waren sämtlich nicht gleichmäßig in der Größe gearbeitet und ein größerer Bau nicht ausführbar, weil er regelmäßig vor Fertigstellung zusammenstürzte, da die ungenauen Steine nicht zusammenhielten. [Sein] Junge wurde regelmäßig verdrießlich […] der Zweck war vollständig verfehlt und der Baukasten wurde bei Seite gesetzt.“ Gilbert kaufte dem Sohn den Anker Steinkasten und wurde belohnt: „Das Resultat in diesem Jahre mit ihrem Baukasten ist von ganz entgegengesetzter Wirkung.“ Der Junge „benutzt täglich seine freie Zeit zum Bauen und schreitet an Hand der vorzüglichen Vorlagen rüstig vorwärts. Es ist für uns Eltern eine wirkliche Freude, das Glück und die Genugtuung des Kindes zu beobachten, wenn ein schwieriger Bau gut gelungen ist.“ Richter ging in seiner Überzeugungsarbeit noch einen Schritt weiter. Er richtete seinen Aufruf direkt an die Kinder und forderte sie mehrfach auf, auf den „echten“ Kasten zu achten – auch im Freundeskreis. „Merkt euch gefälligst: je mehr ihr durch Empfehlung für eine größere Verbreitung der berühmten Anker-Steinbaukasten sorgt, umsomehr kann die Fabrik die Herstellung besonders schöner Hefte zu den größeren Ergänzungskasten ausgeben, und um so prachtvoller werden die Bauten, die ihr später aufstellen könnt.“
Richter hält die „Anker Steinbaukasten“ in einem ausgeklügelten Basis- und Ergänzungssystem vor. Ansteigende Nummern führen zu einer Komplexität der Gebäude. Ein fortgeschrittenes Bauwerk aus Kasten 14 wird mit vier bis sechs Stunden Bauzeit veranschlagt.
Inventarnummer: 2015-167 Datierung: um 1900 Material: Holz, Stein Maße: 32 x 21 x 4,5cm (lxbxh) Technik: Steinbearbeitung, Holztechnik Hersteller: F. Ad. Richter & Cie./Ankerwerk Rudolstadt Standort: Sölring Museen/Sylt Museum, Depot
Für die Anfertigung von Schuhen vermisst der Schuhmacher zuerst mit der Schieblehre die Füße der Kunden. Danach sucht er die Leisten aus, die er durch Aufnageln von Lederstücken den individuellen Maßen anpassen kann. Mit Kneip und Lederschere schneidet er aus dem Oberleder die Form für den Schuhschaft aus. Diese Teile werden mit Ahle und Pechdraht zusammengenäht. Der Schuhmacher zieht dann den fertigen Schaft mit verschiedenen Zangen über den Leisten – der Vorgang wird als „zwicken“ bezeichnet. Im Anschluss nagelt und klebt er die Brandsohle auf dem Schuheisen, die äußere Sohle und die Absatzflecke an den Schaft. Der letzte Schritt sieht das ausputzen des Schuhs vor, d.h. er wird abgeraspelt, geglättet und gewachst. Alles Schnee von gestern – oder auch nicht? Die Industrialisierung hat zwar im Schuhhandwerk wesentliche Prozesse über die Jahre entscheidend verändert. Der lokale Schuhmacher ist verschwunden – die Leiste ließ sich jedoch nicht ersetzen.
1739 ließ sich Albart Dirks seine Leiste anfertigen. Diese besonders elegant geschwungene Leiste befindet sich neben einer zweiten wunderschönen Damenschuhleiste von 1779 in der Sammlung der Sölring Museen. Der Name, der sich am Schaft kunstvoll eingeschnitzt vorfindet, aber auch die Leistenlänge von rund 27 cm lassen darauf schließen, dass es sich um einen männlichen Besitzer handelte. Außerdem muss er wohlhabend gewesen sein, da er eine eigene Leiste besaß und die außergewöhnliche Leistenform auf einen hochwertigen Schuh schließen lässt. Nach dem Namen Dirks liest sich in der Signatur der Hinweis „74“, der möglicherweise auf das Geburtsjahr Albarts verweist. Einen Albart Dirks lässt sich in den Quellen nicht finden – sofern er überhaupt auf Sylt lebte. Sylter Schuhmacher bzw. Schuster sind jedoch über neunzig bekannt. Die Quellen sind in der Berufsbezeichnung ungenau und unterscheiden nicht immer zwischen Schuster und Schuhmacher. In Archsum widmete sich unter anderem der Schuster Jacob Jacobsen Hein (1769-1846) dem Schuhwerk, in Morsum Peter Boy Andersen (1872-1936), Peter Hans Simonsen (1835-1894), Manne Peters Sparbohm (1787-1871), in Westerland Claas de Vries (1861-1911), Johann Wulschke (1866-?), in Tinnum Peter Nicolay Wachsmuth, in Wenningstedt Matthias C. Rinken (1849-1922), in Keitum Jacob Friedrich Topf (1729-1809), Boh Andresen (1747-1808), Hans Thomas Hahs (1760-?) aber auch Hans Hansen Schuster (gest. vor 1890) und Claas Niels Mungard (1817-1903) – um nur wenige der vielen Sylter Schuhmacher und Schuster zu nennen.
Ein Schuster repariert gewöhnlich nur Schuhe, während der Schuhmacher diese herstellt und auch eine Ausbildung durchlief. Viele Familiennamen lassen heute noch auf von Vorfahren ausgeübte Gewerke schließen. Die Nachnamen entstanden im Mittelalter, als die Bevölkerung in vielen Teilen Deutschlands stark anstieg. Aus dem Schuster Hans wurde dann Hans Schuster oder eben Hans Schuhmacher. Müller, Wagner, Küfer, Schwertfeger (Waffenschmied), Glaser oder Müller sind weitere Beispiele. Der Schuhmacher hatte seine Werkstatt meist in einer Ecke der Wohnstube auf der Schusterbühne aufgebaut. Auf seinem Arbeitstisch befand sich neben den Werkzeugen die Schusterkugel – eine mit Wasser gefüllte Glaskugel. Die Kugel vergrößerte den Lichtschein der hinter ihr stehenden Lichtquelle wie Kerze oder Petroleumlampe. Dadurch erhielt er mehr Licht für die zum Teil sehr diffizilen Arbeiten. Um ihren Lebensunterhalt aufzubessern, gingen die meisten Schuster und Schuhmacher noch anderen Tätigkeiten nach. Nicht selten finden sich daher auch bei den Syltern weitere Berufsangaben, die in der Landwirtschaft oder Seefahrt verortet sind. Der in Wenningstedt lebende Rinken arbeitete zusätzlich als Polizeidiener.
Es gab sie schon zu Beginn der Industrialisierung in Schleswig-Holstein – die Zentren der Schuhherstellung: Um 1800 war jeder zweite männliche Barmstedter im Schuhhandwerk tätig. Um 1850 waren in der Stadt Preetz 160 selbständige Schuhmachermeister, 360 Gesellen und 160 Lehrlinge tätig. Fernab von Sylt wirkte die Industrialisierung auch auf dieses Handwerk massiv ein und sorgte für „Schuhfabriken“. Der Einsatz von Nähmaschine, Lederwalze, Sohlenausstanzmaschine, um nur wenige zu nennen, ermöglichten eine fabrikmäßige Herstellung von zunächst Schuhoberteilen und später dann kompletten Schuhen. Mit Hilfe der Maschinen wurde die Produktion schneller und gegenüber der Ware des Schuhmachers preisgünstiger. Auch die Herstellung der Schuhleisten wandelte sich grundlegend. Wohl als eine der bekanntesten Schuhleistenfabriken dürfte das Fagus Werk im niedersächsischen Alfeld gelten. Nicht nur wegen der Leisten, sondern auch wegen des Architekten Walter Gropius, der 1911 mit dem Bau ein wegweisendes Gebäude der „modernen Architektur“ in Stahl- und Glaskonstruktion entwarf, das bald unter Denkmalschutz gestellt wurde und inzwischen auch als Weltkulturerbe gilt. Fagus ist lateinisch und heißt Buche. Buchenholz dient bis heute, neben Kunststoffen und Lindenholz, der Leistenproduktion.
Der Beruf des Schuhmachers wandelte sich immer stärker zum Schuster. Die übergroßen Seestiefel der Kapitäne wurden fortan auf die Insel importiert. Der Schuhmacher wurde verstärkt zum Flickschuster, d.h. er reparierte und besserte getragene Schuhe wieder auf. Zuletzt gab es auf Sylt noch vier Schuhfachgeschäfte mit Reparaturannahme. Mit der Schließung Ende Juni 2011 des Schuhgeschäftes Lunk in der Westerländer Norderstraße verloren jedoch viele Sylter und Inselgäste ein geschätztes Spezialfachgeschäft, das noch einen Schuhmacher beschäftigte. Als Soldat blieb Lunk auf der Insel und eröffnete 1947 den Schuhhandel, der ausgewählte und hochwertige Schuhe bis Größe 53 anbot! Urlauber bestellten schon vorab oder während ihres Aufenthalts ihre Schuhe, die sie in den Zentren wie Berlin nur sehr schwer erhielten.
2017 waren es 125 Jahre. Dieses Jahr sind es 40 Jahre. Gertrud Valesca Samosch erblickte am 11. Januar 1892 in Berlin das Licht der Welt. Diese Welt sollte fortan ihre Bühne werden. Und das war sie auch bis bis zum 18. März 1978, als die Polizei die bedeutende und einst umtriebige Jahrhundertkünstlerin tot in ihrer Kampener Wohnung auffand. Eins der meist gelesenen Zitate von Valeska lautet: „Ich will leben, auch wenn ich tot bin“. Sie führt zeitlebens eine sehr eigenwillige Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass sich auch ihr Leben irgendwann dem Ende zuneigen wird. Bereits als Jugendliche war ihr angst und bange, dass sie zu früh stirbt und nicht ausreichend auf der Bühne tanzen durfte. In ihrem biografischen Rückblick „Die Katze von Kampen“ endet sie wieder mit der Sinnfrage und ihrer Angst nicht lange genug zu leben.
Rückblickend hat Gert dies aber sicher 86 Jahre mehr als zufriedenstellend geschafft. Der Kampener „Ziegenstall“ war zuletzt ihre Bühne und beherbergte das Museumsobjekt des Monats März. Von Beginn an war diese eigenwillige Konstruktion von Bar-Tisch, eine Art Futterkrippe, ein Ausstattungsmerkmal dieses besonderen Lokals. Eben diese Ziegenkrippen waren es, die dem „Ziegenstall“ zu ihrem Namen verhalfen. Gekreuzte Beine und in der Mitte ein flacher Trog, um die Getränke und Nüsse abzustellen. Jedes Tischchen hatte seine eigene farbliche Gestaltung. In diesem Falle dominiert der Rotton in der Gestaltung.
Die Einrichtung des Ziegenstalls war sowieso sehr eigenwillig und nicht wirklich geprägt von den sonst so klassisch-friesischen Einrichtungen, die auf Sylt den Ton angaben. An den Wänden hingen mit frischen Heu befüllte Traufen, als Sitzmöbel dienten dreibeinige Schemel oder Heusäcke, die Bar-Theke war aus schlichtem rohem Holz grob gezimmert und das Farbkonzept war recht eigenwillig. Alles in allem erinnert eher an eine Berliner Kellerkneipe statt Kampener Champagnerbar. Die grauen Wände waren aufgekratzt und mit bunten Buchstaben bemalt, trugen Graffitis, Schriftzüge und zwischendurch fand sich auch der ein oder andere Hinweis, auf die verfügbaren Getränke und Speisen. So schien die Küche die „weltbeste Gulaschsuppe“ zu kochen, an der Bar wurde„Henkell trocken“ für 54 DM, Gin und Whiskey ausgeschenkt. Die obligatorische Champagnerflasche gab es für 100 DM. Als politisches Statement wurde kurzerhand „fuck for piece!“ auf die Wand notiert. Wen wundert’s noch, dass die Getränkekarte das Zielpublikum ganz beiläufig mit dem Aufdruck „Zutritt nur für Verrückte“ definierte.
In Berlin eroberte Valeska ab 1918 die Bühnen. Schauspiel, Grotesktanz, Kabarett – sie begeisterte mit ihrer neuen Ausdrucks- und Tanzform das Publikum und hielt Kontakt zu anderen Größen aus der Kulturszene. Ihr erster Ehemann, der Arzt Helmuth von Krause (1893-1980), erwarb schließlich 1930 in Kampen für Valeska ein Sommerhaus. Kampen war nach Gerts Schilderungen in den frühen 1920er Jahren noch „ein kleines primitives Fischerdorf“, es war „arm und klein. Nur ein paar Häuschen standen dicht auf kräftig duftendem Heidekraut. Kaum ein Garten, kaum ein Strauch, kaum ein Baum. […] Mal im Kurhaus, mal im Roten Kliff war sonnabends Ball. Das war ein richtiger Dorfschwoof mit kräftiger Bläserkapelle.“ Immerhin avancierte Kampen aber zu einem Künstlerdorf. Valeska Gert musste aber, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen Deutschland und schließlich auch Europa verlassen. Zum einen war sie jüdischer Herkunft, zum anderen entsprach ihre Kunst in keiner Weise den Vorstellungen der Herrschaft. Sie galt es entartete Künstlerin. Währenddessen „hatte man eine Nazifamilie“ in ihr Kampener Haus gesetzt. Gert kehrte nach Ende des Krieges wieder nach Europa zurück und eröffnete in Berlin die „Hexenküche“. Ihr Versuch in Kampen beruflich Fuß zu fassen scheiterte zunächst. Außerdem fand sie ihr Haus in einem völlig heruntergekommenen Zustand vor. Die Gemeinde Kampen verweigerte ihr ein Lokal zu eröffnen. Gemeinsam mit dem Bildhauer Rieck, der später die Kupferkanne zunächst illegal eröffnete, bemühte sie sich dennoch intensiv darum und gewann schließlich den Prozess. Jetzt durfte Sie ihren zukünftigen Ziegenstall eröffnen, erhielt von Gemeinde aber kein Grundstück, um entsprechende Räume zu bauen. Kurzerhand baute Gert das Untergeschoss ihres Hauses um. Sie konnte oder wollte sich in der ersten Zeit keine Kühlschränke anschaffen, so dass sie auf die morgendlichen Eisblock Lieferungen angewiesen war, die vor der Tür abgelegt wurden. Da Valeska lange schlief, war das Eis dann oft am Nachmittag schon wieder weg.
Valeska in einem Brief (1973) an den Journalisten Werner Höfer: „Warum ich schreibe? Nie hat mich irgend etwas so bewegt und erregt wie der Gedanke an die Vergänglichkeit. Ich will bleiben. Darum tanzte ich, darum gröhlte, sang ich, darum spielte ich, darum scheibe ich. Vielleicht, dachte ich, liest jemand meine Bücher, wenn ich tot bin, und vielleicht liebt er mich. Aber ach, ich mußte erkennen, daß schon „1000“ Jahre genügen, um vergessen zu werden.“ Jährlich vergibt die Akademie der Künste in Berlin eine Valeska Gert Professur. Das Sylt Museum widmet Valeska einen ganzen Raum. Diese Ausstellungseinheit wird noch in diesem Jahr durch eine Medienstation ergänzt. Das jüngste Valeska Gert-Projekt realisierte die Lübeckerin Marion Hinz, die mit ihrem Projekt aus Tanz und Film eindrucksvoll an Valeska erinnerte.
Inventarnummer: 2011-447 Datierung: nach 1950 Material: Holz, Lack Maße: 51 x 90 x 22 cm (hxlxt) Technik: gesägt, genagelt, geleimt Hersteller: unbekannt Standort: Sölring Museen/Sylt Museum, Ausstellung
Es brauchte die großen Entdeckerfahrten auf den amerikanischen Kontinent des 16. Jahrhunderts, um die Kultur des Rauchens nach Europa zu holen. Die indianische Urbevölkerung blickt zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine lange spirituell-kultische Tradition des Tabakkonsums zurück. Die Götter der Maya-Völker frönten diesem Vergnügen – so können wir es zumindest an den Tempelanlagen ablesen. Um 300 nach Christus wurden dort Reliefs eingearbeitet, die den Häuptling mit Pfeife darstellen. Die Pfeife war bei den Indianern Nordamerikas ein wesentlicher Bestandteil des Alltags und als Erfinder und Stifter dieser gilt der „Große Manitou“, der den Ureinwohnern auch gleich die Herstellung und den Umgang mit der Pfeife beigebracht hat.
Das Museumsobjekt des Monats Februar, die Tabakpfeife aus dem 19. Jahrhundert, entstammt der umfangreichen Pfeifensammlung der Sölring Museen und ist im Altfriesischen Haus ausgestellt. Die Sylter haben früher schon diese Kulturtechnik zu schätzen gewusst. Nicht nur der Maler Carl Ludwig Jessen nutzte gerne das Motiv des Friesen, der genüsslich vor oder in seinem Friesengehöft die Pfeife pafft. Auch Theodor Storm kennzeichnet den rauchenden Bewohner und verweist auf die Sitten und Bräuche des alltäglichen Lebens im 19. Jahrhundert. In seiner Novelle „Der Schimmelreiter“ finden sich beispielsweise mehrere Szenen dazu. Eine davon lautet folgend: „Nachdem das Mahl beendet war, wurden die weißen Tonpfeifen aus der Ecke geholt und angebrannt“ Diese vorwiegend holländischen Tonpfeifen besaß jeder Friese. Die ersten Tontabakspfeifen wurden 1585 im englischen Broseley hergestellt und um 1600 begründeten eingewanderte Engländer die Pfeifenindustrie im holländischen Gouda. Die Stadt avancierte mit über 500 Fabriken schnell zum Zentrum des europäischen Pfeifengewerbes. Jeder zweite Einwohner Goudas verdiente um die Mitte des 18. Jahrhunderts in der Pfeifenindustrie seinen Lebensunterhalt. Das Museumsobjekt besteht aber nicht aus dem Flussschlamm der Yssel, sondern aus Meerschaum, einem textilen Gewebe und Holz sowie Metall und Horn. Die Brennkammer des Pfeifenkopfes ist aus Meerschaum und lässt sich mit einem silbernen Scharnierdeckel verschließen. Der gesteckte Pfeifenstiel ist mit geschnitzten Holzreliefs verbunden und nimmt das Mundstück aus Horn auf. Mit 38 cm misst die Pfeife in der Länge eher einen durchschnittlichen Wert. Lange Pfeifenholme bzw. lange Mundstücke haben den Vorteil, dass der Rauch dann kühler ist und somit als angenehmer empfunden wird. Doch wann genau kam das Rauchen nach Europa. Der Geschichtsschreibung nach wird dies auf den englischen Kapitän Ralph Lane zurückgeführt, der 1586 in Plymouth an Land ging und mit seinen Matrosen die Pfeifen und den Rauchtabak importierte. Die Kunst des Rauchens wurde fortan perfektioniert. Die Raucher entdecken den Tabak als Genussmittel. Ein Zeitgenosse der ersten Stunde äußerte sich folgend: „Den Genuß zu schildern, den man dabei empfindet, würde ein ganzes Buch füllen.“ Wie wertvoll das „Gold der neuen Welt“ war, zeigt auch, dass der Tabak mehr und mehr zum Zahlungsmitttel avancierte und mehr als nur materielle Güter und Immobilien damit aufgewogen wurden. So tauschten beispielsweise 1620 Siedler in Virginia 150 „ehrbare Frauenzimmer“ gegen Tabak. Dass dieser nicht nur geraucht wurde, sondern auch geschnupft, gekaut und als Medizin eingenommen, ist in der Kunstgeschichte nachzusehen. Stiche, Gemälde und Schriften bezeugen von der Vielfalt im Umgang mit Tabak.
Den Frauen war das Rauchen noch länger verwehrt. Erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts begannen die ersten Frauen in der Öffentlichkeit zu rauchen. Wie das für die Sylterinnen aussah, als die ganzen Seemänner unterwegs waren, bleibt heute ungeklärt. Pfeifen gab es auf Sylt aber genug. Pfeifen aus Meerschaum, Holz, Horn, Porzellan und Ton in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Ebenso lässt sich die die klassische Tabakkiste aus Holz vorfinden. Unter Meerschaum wird das Tonmineral Sepiolith erfasst. Da Meerschaum feuerbeständig ist, hat die Pfeife den Vorteil, dass sie nicht abbrennen kann.
Ausschnitt des Gemäldes „Friesisches Gehöft“ von Carl Ludwig Jessen, 1909
Neben den Tonpfeifen wird bis heute die Tabakspfeife auf dem dunkelbraunen Pfeifenbrett im Altfriesischen Haus aufbewahrt. Zum Einsatz kommt sie natürlich nicht mehr. Die Raucherkultur hat sich in den letzten Jahren jedoch in vielerlei Hinsicht gewandelt. So wird inzwischen wortwörtlich gedampft. Die E-Zigarette verdampft die Flüssigkeit und verbrennt keinen Tabak mehr. Eine Sage berichtet vom Hörnumer Tabakkrieg im Jahre 1839. Die Bremer Brigg strandete vor Hörnum. Die Sylter haben dies scheinbar nicht registriert so dass „die Amrumer, wie es ihre Art war, auch sofort mit der Bergung der Tabakladung „ begannen. Zuvor retteten sie noch die Schiffbrüchigen. Wenige Tage später entdeckte man von Morsum aus das geschäftige Treiben der Amrumer und forderte diese vergeblich auf, sich an das Bergungsrecht zu halten. Die Sylter meldeten daraufhin den Vorfall der Regierung und mussten einen weiteren Rückschlag einstecken. Die Amrumer wurden für die Rettung gelobt. Der Rantumer Strandvogt wurde gerügt und abgesetzt, da er die Rettung versäumt hatte. Die Geschichte endet damit, dass die Amrumer den Tabak behalten durften und die Sylter Schaden und Spott hatten. Unerhört!
Teekanne aus Silber von 1810, gefertigt in Tondern von Goldschmied Paul Hansen
„Ob ich morgen leben werde, weiß ich freilich nicht. Aber daß ich, wenn ich morgen lebe, Tee trinken werde, weiß ich gewiß.“
Der Dichter aus der Zeit der Aufklärung muss es wissen – Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) schätzte den zarten blumigen Geschmack der feinen Blätter. Im Verhältnis gesehen kannten die Europäer zu Lessings Zeit Teepflanze noch nicht allzu lange. 1610 erst gelangte eine Sendung von Grünem Tee durch die niederländische Ostindien-Company in die Niederlande. Die Niederländer hatten zu diesem Zeitpunkt das europäische Monopol für den Teehandel und achteten darauf, dass ab 1637 kein holländisches Handelsschiff das heutige Jakarta ohne ausreichend Kisten chinesischen und japanischen Tees an Bord verließ. Das war eine gute Tat und fiel in die Zeit, als die Sylter begannen, mit dem Walfang ihr Einkommen zu bestreiten. Das Museumsobjekt des Monats zeigt, welche Wertschätzung dem Tee entgegengebracht wurde. Das zelebrieren der Teekultur drückt sich nicht nur in der Wahl der richtigen Teesorte und des Zubereitens aus, sondern benötigt im Grunde auch die feinsten und kunstvollsten Gefäße aus Porzellan und Silber. Was für ein eleganter Auftritt! Beim Anblick der Kanne fühlt man sich geradezu aufgefordert, einen der feinsten Darjeeling Tees daraus zu genießen. In voller Gänze misst die Kanne 14,5 cm Höhe, wobei davon schon fünf cm dem scharnierten Deckel samt Knauf zugerechnet werden müssen. Der tropfenförmige Knauf und der kantige D-Henkel sind aus dunklem Ebenholz gearbeitet. Der verjüngende Aufbau des Deckels und die an eine Balustrade erinnernde Begrenzung erinnern sehr stark an eine Architektur. Betrachtet man diese Abgrenzung genauer, so lassen sich ansatzweise die wiederkehrenden Formen zweier filigran gestalteten Figuren erkennen. Im abwechselnden Rhythmus tauchen in vier gleichgroßen Feldern immer wieder Frau und Mann auf. Das aufwendig gestaltete Muster und die Gestaltung wiederholen sich auf dem dazugehörigen Silbertablett.
Die weitgehend schlichte ovale Form des Korpus und der gerade lange Ausguss der Kanne deuten auf einen Stileinfluss des Klassizismus hin. Überhaupt, die Gestaltung des Details lädt zum Entdecken ein. Der Goldschmiedemeister versteht sein Handwerk und hat sichtlich Freude daran. Die vielfältigen Verzierungen durch pflanzliche Motive treten erhaben, das heißt reliefförmig hervor. Das gewissermaßen zeichnerische Dekor entsteht durch die Bearbeitung der Oberfläche mit Ziselierstift, Stahlstichel, Punziereisen oder Ätzen durch Säure. Beim Ziselieren gräbt der Kunsthandwerker mit kleinen Meiseln und Stiften frei oder nach einer gezeichneten Dekorvorlage, die Verzierungen in die Oberfläche des Silbers ein. Die Ziselierarbeit mit dem Stahlstichel nennt sich Gravur. Dekorativ wird der Korpus von oben und unten durch die rundumlaufende Kannelierung begrenzt. Die Schauseiten zeigen ein großflächiges Dekor. Jeweils ein rechteckiges, mit eingezogenen Ecken graviertes Fries bildet den Rahmen für die innenliegende Gravur. Mittig befindet sich ein leicht oval angeordneter Blätterkranz. Scheinbar ist ein Kranz davon der Rose mit ihren Knospen gewidmet. Die Inschrift lautet: „den 14ten Januar 1810“. Gegenüberliegend ist ein Eichenkranz um die Inschrift Liebe und Freundschaft graviert. Auf dem Kannenboden sind 13 Initialien aufgeführt, die Hinweise auf die Besitzer geben. Gleichermaßen finden sich dort die Beschauzeichen – die Punzen. Diese kleinen eingeschlagenen Stempel geben Auskunft über die Werkstatt und den Meister und lassen somit das Werkstück sowohl zeitlich als auch räumlich einordnen. Der eingeschlagene Dreimaster verweist auf die tondernsche Goldschmiede. Die Gewerke Tonderns erhielten am 24. Juni 1593 durch den Herzog Johann Adolf „die Erlaubnis zur Bildung einer Schützengilde“ Dies hatte unter anderem den Vorteil, dass im weiteren Verlauf fremde Handwerker der Gilde fünf Taler bezahlen mussten. Die Punze „PH“ nennt den Goldschmiedemeister Paul Hansen aus Tondern. Um dies zu bestimmen, gibt es spezielle Nachschlagewerke, die alle Punzen zusammengefasst haben.
Während die heutige moderne Technik schon die Teekapselmaschine erfunden hat und somit das Zubereiten eines Tees revolutionierte, darf bei der Museumskanne noch alles auf konventionelle -vielleicht auch auf romantische Art – betrieben werden. Daher fehlt noch ein wesentliches Teil der Kanne. Das eierförmige Sieb, das mit einer Klemmfeder im Ausguss befestigt wird. Der obere Rand ist durch ein rundumlaufendes Punktrelief gestaltet und wird unterhalb an vier Stellen für die Aufnahme der Erbskette durchbrochen. Die Ketten sind über einen Drahthenkelbügel verbunden, so dass mittels der Klemmfeder das Sieb direkt am Ausguss hängt und das Teeblatt beim Ausgießen auffangen kann. Die Laffe, damit ist beim Teesieb die Auffangschale gemeint, ist punktförmig durchbrochen. Von außen ist jeweils an den Enden eine Ziselur zu sehen. Auf der einen Seite „S.F. d 24 t Juli 1818“ und auf der anderen ein junges Paar, welches sich verträumt an den Händen hält bzw. in der anderen Hand eine Blättergirlande. Vermutlich ein Rendezvous! So soll es sein und so bereitet auch das Teetrinken Freude. Die Teekanne ist im Sylter Heimatmuseum in der Vitrine zu finden, die sich direkt zur Sonderausstellungsfläche befindet. Dort können Sie bis zum 24. Juni noch zahlreiche weitere Rendezvous! entdecken und im Anschluss lässt sich in der Nachbarschaft die hervorragende Teeauswahl mit Blick aufs Wattenmeer gen Tondern genießen.
Seit 1. Oktober 2017 läuft für insgesamt drei Jahre das Projekt Schleswig-Holstein zwischen Weltoffenheit und Kolonialismus. Finanziell wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und dessen Förderlinie eHeritage gestützt. Das Ziel ist, flächendeckend die ethnografischen Objekte und Fotografien der Museumssammlungen in Schleswig-Holstein und Süddänemark in ihrer Gesamtheit zu erfassen und digitalisieren. Die Sölring Museen sind Teil dieses Projektes. Im September 2018 durchforschte die Ethnologin und Projektmitarbeiterin Dr. Kalka die Sammlung der Sölring Museen und fand dabei in den Ausstellungen und Magazinen allerlei spannende Ethnografica.
Aus Näglein gesteckt – Eine Dose aus Gewürznelken
Den meisten ist das Wiegenlied „Guten Abend, Gute Nacht“ bekannt. Bei den vielbesungenen „Näglein“ in diesem Lied handelt es sich um die getrockneten Knospen des Gewürznelkenbaumes (Syzygium aromaticum). Nur wenigen dürfte geläufig sein, dass diese „Näglein“ nicht nur als Gewürze dienten, sondern dass daraus auch Kunstwerke geschaffen wurden, wie das folgende Beispiel aus dem Sylter Heimatmuseum zeigt.
Dicht an dicht wurden die frischen Knospen des Gewürznelkenbaumes auf schmale Palmblattspreiten (?) aufgezogen, die dickeren Köpfchen jeweils neben das schmalere Knospenende gelegt. So entstanden kleine, dichte „Stränge“, die anschließend mit Pflanzenfasern zu einer kleinen, 5 cm hohen und 15 cm langen, ovalen Deckeldose zusammengenäht wurden.
Die Dose verströmt immer noch einen Gewürznelkenduft. Sie wurde aller Wahrscheinlichkeit nach auf der indonesischen Insel Ambon gefertigt – und war ausschließlich für den Verkauf an die Europäer gedacht. Die 775 qkm große Insel in den Molukken (zum Vergleich: Schleswig-Holstein misst ca. 15.800 qkm groß) war bis zum 19. Jahrhundert weltweit das Zentrum für den Anbau von Gewürznelkenbäumen und Schauplatz zahlreicher blutiger Auseinandersetzungen zwischen indigenen Völkern auf der einen und den Kolonialmächten Portugal, Niederlande und Großbritannien und deren jeweiligen indigenen Verbündeten auf der anderen Seite. Ziel der Europäer war, das Monopol im Nelkenhandel zu erlangen, das ursprünglich beim Sultanat von Ternate lag, zu dem Ambon damals gehörte. Lange Zeit hatte die Niederländische Ostindien-Kompagnie dieses Monopol inne. Dies hatte sie u.a. dadurch erreicht, dass sie alle Gewürznelkenbäume außerhalb der Insel und dreier kleinerer Nachbarinseln fällen ließ. Außerdem verhängten die Niederländer die Todesstrafe für die Ausfuhr von Jungpflanzen. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden jährlich bis zu 2 Millionen Pfund Gewürznelken exportiert. Die Kompagnie zahlte den Produzenten maximal 25 Cent pro Pfund und verkaufte die Nelken in Europa und Asien zu einem Preis von drei bis vier Gulden das Pfund. 1769/70, knapp 20 Jahre vor der Auflösung der Niederländischen Ostindien-Kompagnie, gelang es allerdings dem französischen Missionar und Gartenbaufachmann Pierre Poivre, fünf Jungpflanzen erfolgreich außer Landes zu schmuggeln. Eine davon überlebte – und dies ist unklar – auf Mauritius oder La Reunion, von wo aus ihre Nachkommen etwa um 1818 in Sansibar und vermutlich zwei Jahre später auf Madagaskar angepflanzt wurden. Aber auch heute noch ist Indonesien der Hauptexporteur von Gewürznelken.
Ebenfalls im 19. Jahrhundert begann man auf Ambon, verschiedenartige, kleinere oder größere Gebilde aus frischen Gewürznelken herzustellen: Es entstanden vollständige Kaffeeservice, Boote mit Besatzung, Hausmodelle, Schalen, Blumenkörbe, Tintengefäße, Stiftehalter, Vasen und Dosen von jeglicher Form. Dieses Kunsthandwerk wird auch heute noch betrieben. Und während die Produkte ursprünglich ausschließlich für den Verkauf an die Kolonialherren gedacht waren, zieren einige dieser Gegenstände heute die Haushalte in Ambon selbst oder sind im Museum Siwalima auf Ambon ausgestellt.
In Europa hat man mit den getrockneten und harten Nelken ebenfalls dreidimensionale Werke geschaffen. Besonders hervorzuheben ist hier die Tradition der Gewürzsträuße, die im Raum Salzburg noch heute gepflegt wird. Aber auch Kruzifixe aus Nelken sind entstanden.
Übrigens: im Haus der Natur in Cismar ist eine Holzkiste mit Geheimfach ausgestellt, die zum Transport von Gewürznelken aus Sansibar diente.
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